Riga – die Perle des Baltikums

Wir kommen am 20. Juni in der Mittagszeit nach 2 Stunden Flug von Frankfurt in Riga an. Es ist 30 Grad warm und wir beschließen auf den Bustransfer in die Stadt zu verzichten und nehmen uns gleich ein Taxi. Etwa 10 Min später sind wir schon im Hotel Radisson Blu Daugava – eines von unzähligen Radisson Blu Hotels in Riga. Allerdings haben wir jenes mit dem besten Ausblick auf die Altstadt.

Wir nehmen unser Zimmer für die nächsten Tage in Besitz und machen uns gleich auf den Weg über die Düna in die Stadt. Dies  wird in den nächsten Tagen mehrmals am Tag unsere kurze Route in die City werden. Ein toller Ausblick auf die Eisenbahnbrücke, den Funkturm und die Fernsehstation im Osten. Nach Westen dominiert die Brücke Vansu Tilts das Bild und führt zwischen Hafen und Innenstadt die Fahrzeuge über die Düna. Es folgen der Präsidentenpalast und die bekannte „Skyline“ von Riga mit den unzähligen

  

Kirchen. Dazu später mehr. Die schönen engen Strassen und Gassen bestimmen den ersten Eindruck und wir genießen zum ersten Mal die lettische Gastfreundschaft und Küche. Vor allem Biertrinker kommen hier voll auf ihre Kosten. Aber auch Wein aus Deutschland und Südeuropa wird überall angeboten.

Wir freuen uns auf die nächsten Tage und auf viele kleine und große Entdeckungen in dieser schönen Stadt. Lettland gilt als Vorbild in der EU in Bezug auf die Digitalisierung. Wir nehmen das ernst und laden uns den App Guide aus dem Netz und stellen uns ein Programm für die nächsten Tage zusammen. Getyourguide wird uns in den nächsten Tagen zielsicher an die schönen Orte und Aktivitäten von Riga führen. Wie ging das früher eigentlich? Egal, wir buchen uns eine Sightseeing-Tour mit Kanalboot, Ausgangspunkt in der Nähe der Freiheitsstatue. Wir werden durch den alten Kanal gefahren, der früher die äußere Grenze der Stadtmauer bildete. Der Audioguide versorgt uns mit vielen Informationen über Riga und Lettland. Die Stadt wurde 1201 von dem Bremer Bischof Albert von Buxhoeveden gegründet und wuchs als Teil der Hanse in den folgenden Jahren rasant. 1522 schloß sich Riga der Reformation an und mußte sich einige Jahre später dem König von Polen unterwerfen. In den folgenden 469 Jahren musste Riga viele Kriege und unter unterschiedlicher Herrschaft durchleben. Die unvorstellbaren Taten des NS-Regimes waren im zweiten Weltkrieg der traurige Höhepunkt der Stadt.  Am 21. August 1991 erkannte die Sowjetunion die Unabhängigkeit Lettlands an; ebenso (nach dem Zerfall der Sowjetunion) 1991 der russische Präsident Boris Jelzin. Riga wurde wieder Hauptstadt eines souveränen lettischen Staates.

Heute leben in Riga etwa 700.000 Menschen, in Lettland insgesamt 1.9 Mio. Der Anteil der lettischen Bevölkerung in Riga beträgt nur 46%, Russen sind mit 40% die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe in der Stadt.

Wir kommen mit unserem kleinen Boot auf die Düna und können von hier aus viele Gebäude und   Einrichtungen aus einer anderen Perspektive genießen. Zunächst der Fernsehturm mit einer Höhe von 368 m, die Eisenbahnbrücke, dann die Nationalbibliothek, in der u.a. über 250.000 Volkslieder archiviert sind, und schließlich die Brücke Vansu Tilts mit der interessanten Verspannung mit Drahtseilen. Wir kommen zurück in die Stadt und können noch schnell einen Blick auf den Hafen mit einem einfahrenden Kreuzfahrtschiff werfen.

   

Zurück in dem Kanal durch die Stadt kommen wir an idyllischen Ecken vorbei, fahren unter kleinen Brücken hindurch bis wir wieder an dem Ausgangspunkt angekommen sind. Wir machen im Park eine kleine Pause bis zur nächsten Aktion.

   

Die Markthallen sind nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt sondern der täglich stattfindende Markt lockt viele tausend Besucher an. Draussen gibts vor allem Obst und ein paar Stände mit traditioneller lettischer Kleidung; die 5 etwa 70 m langen Hallen sind in Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse, Blumen und Gastromie

 

unterteilt. Wir schauen uns alle Hallen von innen an und nehmen zum Abschluß einen kleinen Imbiss mit Riesling aus Rheinhessen.

Wir nutzen unser Hopp On Hopp Off Ticket für verschiedene Touren in der Stadt. Das Jugendstilviertel ist besonders zu empfehlen mit den vielen klassischen Bauten und großzügigen Straßen und Parks. Wir steigen an der Russisch-Orthodoxen Kirche aus und gehen durch den angrenzenden Park. Dieser Bereich der Stadt liegt außerhalbs des Kanals und somit außerhalb der früheren Stadtgrenze. Trotzdem ist alles sehr nah beieinander. Das Freiheitsdenkmal zeigt den Weg in die Stadt. Es wurde 1935 als Zeichen der ersten lettischen Unabhängigkeit erbaut. Der Audioguide erklärt uns, dass Lettland eine parlamentarische Republik ist. Der Ministerpräsident wird vom Parlament gewählt und der Präsident von der Bundesversammlung – kommt uns irgendwie bekannt vor. Wir nutzen noch einen elektronischen Helfer bei der Auswahl der richtigen Location für unser Abendessen und die musikalische Unterhaltung. TripAdvisor führt uns ebenso zielsicher zu den Geheimtips dieser Stadt. Wir finden tolle Restaurants und Musikkneipen, die wir ohne Guide nicht gefunden hätten. Bei Vladislav auf der O.Terase hören wir eine Liveband mit Rock’n Roll und können uns auf den Service von Vladislav verlassen. Gleich zweimal verbringen wir den Abend hier. Die Bar Trompete Taproom ist auch ein Knaller. Wir laufen gleich zweimal vorbei bis wir den kleinen Eingang zu dieser Kneipe entdecken. Zunächst essen wir im Hinterhof typische lettische Kost und trinken kräftiges Schwarzbier aus Riga. Dann wechseln wir in den kleinen Raum direkt zu der Jazzband und erleben echte musikalische Kunst. 4 Jungs zaubern an ihren Instrumenten und begeistern das Publikum. Alles Solisten und zusammen ein echtes Kunstwerk. Ein toller Abend und die Musik schwingt noch lange nach. Ein anderes Restaurant wollen wir nicht unerwähnt lassen. Wir lassen uns Mildo empfehlen und tauchen dort am frühen Abend auf. Ein kleines Restaurant am Rande des Zentrums mit nur wenigen Plätzen an der Straße. Wir kriegen ein schönes sonniges Plätzchen, lassen uns eine Flasche Giva bringen und werden mit einem Filet mignon, pearl barley risotto, grilled butternut squash and brown shallots sauce verwöhnt. Gute Empfehlung!

Am Sonntag wollen wir die zweite Tour mit unserem Hopp On Hopp Off Ticket fahren. Wir haben noch etwas Zeit und lassen uns mit einem alten Aufzug auf die Aussichtigsplattform der Petrikirche bringen. Von hier aus haben wir einen tollen Blick über die Stadt bei allerbesten Fotowetter.

           

Wir genießen von oben die Aussicht und suchen all die Stellen, an den wir schon gewesen sind. Unten wieder angekommen, stehen wir vor der nächsten Kirche, der evangelisch lutherischen Gemeinde. Wir hören Musik und gehen in den Eingangsbereich. Ein freundlicher Mann bietet uns einen Platz im Innenraum an und wir verfolgen den Gottesdienst. Es werden uns wohlbekannte evangelische Lieder auf lettisch gesungen. Am Ende des Gottesdienstes wird ein Gebet gesprochen, das wir durch den Rhytmus der Sprache und der Betonung sofort erkennen. Auch wenn wir kein Wort verstehen, können wir in Gedanken folgen. Wir werden mit einem warmherzigen God bless you verabschiedet.

Nach diesem ereignisreichen Vormittag kommen wir pünktlich zu unserem Bus und fahren durch die russische Vorstadt. Hier wohnen tatsächlich viele Menschen mit russischer Nationalität. Wie schon erwähnt, machen sie einen großen Teil der Rigaer Bevölkerung aus. Wir steigen an der ehemaligen Speicherstadt und dem Konzentrationslager der NS Zeit aus. Die große Tafel mit unzähligen Namen von

   

Menschen, die hier getötet wurden, zieht uns in den Bann. Den Namen sind die Herkunftsorte zugeordnet und wir finden auch eine Tafel mit Menschen aus Kassel. In der Halle der Gedenkstätte werden Portraits mit den Ausweisen und Papieren zur Deportation gezeigt. Die Nazis haben ihre schrecklichen Taten im Detail dokumentiert. Wenigsten geraten dadurch die Namen der Getöteten nicht in Vergessenheit. Am Eingang der Gedenkstätte wird derer gedacht, die sich für Juden und Verfolgte eingesetzt, sie versteckt und versorgt haben und deshalb hingerichtet wurden. Wir gehen die letzte Hopp On Hopp Off – Etappe zu Fuß in die Innenstadt zurück und suchen uns ein ruhiges Plätzchen für eine kleine Stärkung.

Für den letzten Tag haben wir einen Personal Guide gebucht, der uns durch die Altstadt führt und viele Informationen zu Riga und Lettland geben wird. Valera kommt aus Georgien, wohnt seit 10 Jahren in Riga, spricht fließend Deutsch, arbeitet als Reiseführer in Riga und Georgien und als Kundenberater für ein russisches Unternehmen. Niemand kommt hier mit nur einem Job aus, schon gar nicht wenn eine Familie zu versorgen ist. Trotzdem ist es eine tolle Stadt, weil hier jeder seine Meinung sagen kann, ist Valera wichtig zu berichten. Vieles von dem was er uns während der 3-stündigen Tour durch Riga erzählt, ist schon erwähnt, daher folgen hier zum Abschluß die schönsten Bilder aus dieser wunderbaren Stadt.

Stockholm – eine Reise wert!

Stockholm – eine Reise wert!

Hallo liebe Freunde,

schwedisches Wetter und schwedische Gastfreundschaft sind schon etwas Besonders. Wir haben uns Stockholm als Urlaubsziel ausgesucht und genießen das außergewöhnliche Ambiente der schwedischen Metropole in den Schären. Viel Spaß beim lesen!

Siegfried und Katrin

27.07. Wir fliegen von Berlin-Tegel mit Air-Berlin nach einem schönen Sonntagabend in Kreuzberg nach Stockholm. Das Wetter in Schweden ist sehr schön, typisch blauer Himmel mit vielen weißen Wolken. Beim Tausch der Währung sind wir erstaunt – Wechselkurs 1:9, wir sind von unseren Familienurlauben noch 1:4 gewöhnt. Ein Bus bringt uns in die Innenstadt und wir gehen mit unserem Gepäck zu Fuß bis ins Hotel. Edle Adresse – Hotel Diplomat Strandsvägen 7c – direkt am Hafen mit Blick auf die Altstadt, den Stadtteil Södermalm, die Inseln Skeppsholmen und Kastelholmen und die Insel Djurgarden mit dem Vasamuseum und einem gigantischen Vergnügungspark. Nicht schlecht ! Das Hotel ist ein wenig „britisch“ und bis das richtige Zimmer gefunden ist, hat der Concierge einige Organisationsarbeit zu leisten.

Dann aber schnell raus aus dem Hotel und am Hafen zu Katrin`s Geburtstag mit einem standesgemäßen Rosè anstossen. Sparziergang am Ufer bis zum Vasmuseum und eine erste kleine Bootstour durch den Saltsjön. Wir steigen „Gamle Stan“ aus und peilen die Lage. Gegen Abend finden wir im Stadtteil Östermalm – dort ist auch unser Hotel – eine Markthalle mit allen Köstlichkeiten, die man so essen kann. Fisch, Fleisch, Gemüse, Käse, ……. und natürlich auch leckere Getränke. Wir ziehen unser Abendessen vor und lassen es uns gut gehen.

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28.07. Der erste Morgen in Stockholm. Wir haben gut geschlafen und gehen zum Frühstück. Das Restaurant ist in Paterre mit großen Fenstern und einem schönen Blick auf Promenade und Hafen. Besonders gut schmeckt der selbsgepresste Orangensaft – nicht zu empfehlen ist das Rührei. Heute wollen wir mit dem Besuch des Vasamuseums starten, am besten direkt nach dem Frühstück um den langen Warteschlangen vor dem Eingang zu entgehen. Wir kommen zu Fuß an dem Museum an und dort wird gerade eine Reisegruppe abgefertig. Wir gehen direkt durch den Eingang, ziehen uns zwei Tickets an dem Automaten und sind schon drin. Na, das hat ja geklappt. Es wird ein Audioguide per WebApp angeboten. Das ist eine Webseite, die die Besucher mit ihrem eigenen Smartphone besuchen und zu den einzelnen Stationen eine Erläuterung als MP3 laden können (nur für die weniger Technik versierten Leser – sorry). Wie fast überall in Schweden, gibt es den kostenlosen Wi-Fi Zugang dazu. Ein weiterer Vorteil bei diesem Angebot ist, dass man seine eigenen Ohrstöppsel nehmen kann!! Ansonsten ist dieser Service noch deutlich ausbaufähig. Nachdem wir die technischen Herausforderungen geschafft haben, können wir endlich unsere Aufmerksamkeit diesem gewaltigen Schiff widmen. Unfassbar – das Schiff füllt die ganze Halle und über 4 Etagen kann man die verschiedenen Decks bzw. den Rumpf bestaunen. 1.000 Eichen wurden für den Bau gefällt, das Schiff hat eine Länge von 69 m, eine Höhe von 52 m und wiegt 1.200 Tonnen. 150728-2Das so etwas überhaupt schwimmt. Diese Bedenken hatte während der Konstruktions- und Bauphase auch der zukünftige Kapitän. Aber er sollte sich auf seine Aufgabe als Kapitän konzentrieren und nicht den Bauleitern ins Handwerk fuschen. Es war schließlich des Königs Befehl, dieses außergewöhnliche Schiff zu bauen. Die Jungfernfahrt in 1628 dauerte dafür auch nur wenige Minuten, das Schiff sank vor den Toren Stockholm’s auf dem Grund des Saltsjön, direkt vor der kleinen Insel „Beckholmen“. In 1961 wurde das Frack in einem aufwendigen Verfahren geborgen und in diesem Museum aufgebaut. Besser gesagt, das Museum wurde um dieses Schiff herum gebaut.

Als wir das Vasamuseum verlassen, ist die Warteschlange vor dem Einlass auf eine Länge von mindestens 500 m angewachsen. Gut, das wir schon durch sind und wir haben noch den halben Tag vor uns. Beim Schlendern am Ufer entdecken wir die Hop – On Hop – Of Boote, die verschiedene Stationen rund um den Hafen ansteuern. Man kann aus- und zusteigen, wie es dem persönlichen Bedarf entspricht. Zwei 24 h Tickets und schon geht es los. Wir steigen an der Station „Gamle Stan“ aus und besichtigen die Altstadt.

 Viele Gassen mit kleinen Geschäften, Cafe`s, Bar’s und Restaurants bieten den unzähligen Touristen alles, was das Herz begehrt. Wir schieben uns mit tausenden Anderen durch die Gassen. Besonders zu empfehlen sind die selbstgebackenen Waffeln mit Eis. Aber auch sonst ist die Altstadt eine echte Attraktion. Viele kleine und größere Plätze, die zur Ruhe einladen und das trotz unzähliger Besucher.

Wir haben noch etwas Zeit und die Idee, unseren Daheimgebliebenen ein kleines Geschenk zu besorgen um der Frage: „habt ihr mir was mitgebracht“? mit einem selbstbewussten: „aber natürlich“! zu beantworten. Wir laufen zu dem Hard Rock Café in der „Sveavägen“, trinken zwei Bier, hören vertraute Hit’s und kaufen vier T-Shirts. Mit der Gewissheit, die wichtigste Aufgabe unseres Urlaubs bereits am zweiten Tag sehr erfolgreich gemeistert zu haben, gehen wir zufrieden zum Hotel zurück.

29.07. Nachdem wir schon sehr viel zu Fuß von der Stadt erkundet haben, starten wir heute den nächsten Level unserer Entdeckungsreise. Wir mieten uns Fahrräder! Der Vermieter weist uns freundlich darauf hin, dass wir die Fahrräder bei Pausen immer schön abschließen sollen. „Es wird leider sehr viel geklaut, daher pass auf Dein Portemonnaie und Deinen Fotoapparat auf“ werden wir belehrt. Und schon geht es los in die „grüne Lunge“ von Stockholm. Djurdgarden ist wirklich eine grüne Insel, wir kommen an ein paar Prachtvillen vorbei, dann sind wir in der Natur pur. Über kleine Straßen und Wege fahren wir an Kanälen vorbei, grüne Wiesen, kleine Wälder, hier und da ein Haus. Wir treffen viele Jogger, Wanderer und einige, die es uns gleich tun. Wir kommen an den Saltsjön und fahren am Ufer entlang in Richtung Stadt. In den Buchten liegen die Yachten der Betuchten und warten auf den nächsten Einsatz.

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Der Weg führt uns an dem riesigen Verknügungspark vorbei, hier wird Adrenalin pur produziert. Wir können inzwischen ohne Diskussionen und Austausch von Argumenten den Platz „Links“ liegen lassen. Eine kurze Fahrt durch die Innenstadt und dann steuern wir die beiden kleinen Inseln Skeppsholmen und Kastellholmen an. Von hier aus hat man schöne Perspektiven auf das Zentrum, besonders auf unseren Strandsvägen. Wir essen eine Pizza mit Salmon – sehr lecker. Gestärkt haben wir die Idee, das frühere Arbeiterviertel Södermalm zu besichtigen. Es fängt leicht an zu regnen und wir machen unter den Linden vor dem Grand Hotel eine kleine Pause. Nachdem der Regen etwas nachlässt, fahren wir weiter auf dem Weg nach Södermalm. Das letzte Stück geht sehr steil Bergauf und fordert unsere ganze Willensstärke – es regnet wieder kräftig. Oben angekommen, stellen wir unsere Fahrräder – verschlossen! – ab und trocknen uns in einer Bar bei Kaffee und Keksen. Auf dem Rückweg fahren wir über die hohe Uferstraße und genießen den tollen Blick auf das Zentrum. Genug von Regen und Anstrengungen bringen wir unsere Fahrräder wieder zurück.

30.07. Heute steht eine CitySightseeingTour mit Hop On – Hopp Off auf dem Programm. Wir kaufen vor dem Hotel zwei Tickets und gehen zu dem Startpunkt der Tour – nicht weit von dem königlichem Schloss entfernt. Das Wetter ist durchwachsen, gerade richtig für eine Bustour. Naja, die ersten Busse kommen und sind brechend voll. Wir entscheiden uns zum nächsten Halt der Tour zu laufen und dann einzusteigen. Vorbei an der „Gamla Stan“ in Richtung Södermalm – kein Bus. Wir erreichen den Stadteil zu Fuß und gehen den steilen Weg nach oben in den Arbeiterstadtteil. An vielen kleinen Geschäften vorbei, durch einen Friedhofspark erreichen wir das Steilufer mit Ausblick auf ein tolles Panorama.


Wir schauen auf unsere Karte nach Haltestellen der gebuchten Bustour und laufen zur nächsten Haltestelle. Wir warten etwa 30 Minuten – kein Bus  – und entscheiden uns wieder zu Fuß zur Altstadt zu gehen. Die Wolken werden dunkler und dunkler und an der letzten Ampel erwischt uns ein heftiger Regenschauer. Wir retten uns in eine Bar und trinken erstmal zwei Murphys.

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Der Regen lässt nach einiger Zeit wieder etwas nach und wir gehen durch die Gassen der Altstadt. Den Weg kennen wir schon vom zweiten Tag. Eine frisch gebackene Waffel mit Eis bringt ein Gefühl von Sommer zurück. Die Altstadt ist übervölkert von Gästen aus der ganzen Welt, die Restaurants, Bars und Cafe`s sind voll. Wir kommen am königlichen Schloß vorbei und steuern auf den Ausgangspunkt unserer gebuchten Hop On – Hop Off  Tour zu. Diesmal erwischen wir einen Bus, der im zweiten Stock noch viele freie Plätze hat und wir lösen unsere Tickets ein. Der Regen hört auf und wir fahren los. Skeppsholmen, Kasellholmen – kennen wir schon von unserer Fahrradtour. Dann an dem Stadthaus vorbei, hier finden die Empfänge für die Ehrengäste der jährlichen Nobelpreisverleihung statt. Immer am 10. Dezember, dem Todestag des Herrn Nobel. Es geht weiter über die Einkaufsstrasse – diese verbindet die Altstadt mit dem Geschäftsviertel rund um den Bahnhof – in den Stadtteil Östermalm bis zu dem Fährhafen etwas außerhalb. Auf dem Rückweg kommen wir an dem sehr schönen Park „Humlegarden“ mit dem Denkmal des berühmten Botanikers Linne vorbei. In dem Humlegarden wurde früher Hopfen für die Arbeiterklasse angebaut, damit die sich ihr Getränk selbst herstellen konnten.

Zurück am Ausgangspunkt gehen wir ein paar Meter in die schon gut bekannte Markthalle „Saluhall“ und stärken uns ein wenig. Es regnet wieder und auf dem Weg ins Hotel muß der kleine Schirm ganze Arbeit leisten.

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31.07. Stockholm liegt in einer faszinierenden Schären-Landschaft mit vielen kleinen und größeren Inseln. Wir buchen eine Schiffsfahrt nach Majö – und zurück. 7 Stunden tuckern wir zwischen den Inseln durch, mal durch enge Kanäle, mal durch große Seen. Die Schweden haben es sich hier gemütlich gemacht, typische Schwedenhäuschen mit frisch gemähtem Rasen, Grillplatz, Sauna und ein Steg mit Motorboot darf nicht fehlen. Die Inseln sind ja nur über Wasser erreichbar.

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Hin und wieder halten wir an einem etwas größerem Hafen. Es gibt hier auch schicke Urlaubsörtchen mit noblen Hotels, Restaurants und Rummel – für jeden Bedarf ist hier etwas dabei. Wir fahren weiter in Richtung Majö und hoffen, das wir die Ostsee mal sehen. Aber hinter jeder Biegung kommt wieder eine neue Insel – manchmal bewohnt, oft ohne ein Anzeichen von Leben aber einige sogar mit Tankstelle.

Plötzlich hören wir „kggvjjjklln Majö fcjbknvv“ über den Lautsprecher. Jetzt können wir gleich die Ostsee sehen. Gespannt schauen wir vom Oberdeck und peilen die Lage. Was wir sehen ist – richtig – typische Schwedenhäuschen mit frisch gemähtem Rasen, Grillplatz, Sauna und ein Steg …. ! Niemand verlässt das Schiff. Eine Person mit Rucksack, Wanderschuhen und braun gebrannt kommt an Board und lässt sich auf dem Oberdeck nieder. Das Schiff legt nach kurzem Halt wieder ab und schon geht es auf die Rückreise nach Stockholm. Jetzt können wir auch kurz die Ostsee sehen – weit am Horizont – da wo keine Inseln sind.

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Zurück macht das Schiff nicht an jedem Anleger halt, so dass wir gegen 19.00 Uhr wieder den Hafen von Stockholm erreichen. Wir laufen – von der frischen Seeluft müde und erschöpft – zu unserem Hotel zurück. Nach kurzem „technischen“ Halt suchen wir uns ein nettes kleines Restaurant direkt an einem kleinen Kanal mit Yachthafen und genießen das Abendessen mit Grüner Veltliner.

01.08. Was machen wir an unserem letzten Tag in Stockholm – nochmal in die Gamle Stan – Einkaufsbummel – oder den historischen Park „Skansen“ erkunden? Skansen liegt auf der Insel Djurgarden direkt gegenüber von dem Vergnügungspark und zeigt das Leben der Schweden in den letzten Jahrhunderten und auch die typische Tierwelt. Wir entscheiden uns für Skansen und machen uns zu Fuß auf den Weg. Das Wetter ist super, viele Schweden und Touristen sind ebenfalls unterwegs. Entlang unserem Strandvägen, über die besondere Stahlbrücke, an dem historischen Museum vorbei erreichen wir den Eingang von Skansen. Wir kaufen zwei Tickets einschließlich Bergbahn – One Way. Oben angekommen treffen wir als erstes auf ein „Finish Settlement“, die Hütten stehen auf Stelzen und sind mit groben Holzblanken gebaut. Finnland gehörte offensichtlich mal zu Schweden bis es selbständig wurde. Daher wird hier auch der Finnen gedacht. Erste Station – und schon was gelernt. Ein Eichhörnchen lässt sich am Wegesrand nicht aus der Ruhe bringen bevor wir verschiedene Gehege mit Eule, Braunbär und Elch passieren. Nicht in jedem Schwedenurlaub haben wir einen Elch gesehen. Besonders interessant ist das Wolfsgehege. Je nach Größe des Rudels werden pro Jahr zwischen 50 – 100 Elche verspeist. Nicht schlecht – aber auch in Schweden steht der Wolf unter besonderem Schutz, die Bestände bewegen sich auf niedrigem Niveau.

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Nach einer kleinen Pause erkunden wir das Leben der Schweden auf dem Land – kennen wir ja eigentlich bestens  aus unseren Familienurlauben – und kommen nahe des Ausgangspunkts an einem wunderschön angelegten Rosengarten vorbei. Noch etwas fällt uns auf: Hin und wieder treffen wir am Wegesrand kleinere und größere Steine. Sehen fast wie Hinkelsteine aus und tragen jeweils eine in den Stein gehauene Zahl. Eine Tafel daneben erklärt die Bedeutung. Die Regierung von Smaland hatte im 17. Jahrhundert entschieden, diese „Milestones“ in regelmäßigen Abständen an den öffentlichen Straßen aufzustellen, dafür waren die Gemeinde- uns Stadtverwaltungen verantwortlich. Bei der großen Ausdehnung des Landes und der geringen Bevölkerungsdichte eine wichtige Orientierungshilfe. Noch etwas gelernt!

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Wir haben genug gesehen und gelernt und machen außerhalb des Parks eine Kaffeepause.  Jetzt befinden wir uns wieder an dem kleinen Kanal, der sich in der Verlängerung unseres Strandvägen entlang der Insel Djurgarden erstreckt. 15 Min zu Fuß von der City entfernt befindet sich diese „grüne Lunge“ der Stockholmer. Zurück an unserem Strandvägen, bestellen wir bei „Strand Bar“ den obligatorischen Rose und stärken uns mit dem Club Sandwich. Wunderbares Wetter – strahlende Sonne – weiße Wolken, die es nur in Schweden gibt – leichter Wind – 21 Grad – blaues Wasser – …… !

Den letzten Abend verbringen wir auf der Insel Skeppsholmen auf einem Live Rock Konzert direkt am Strand mit tausenden Besuchern und können miterleben, wie es die Schweden so richtig krachen lassen. Wir hören die Musik noch bis in die Morgenstunden, während wir uns zum letzten Mal in die gemütlichen Hotelbetten kuscheln.

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02.08. Mit etwas Wehmut treten wir heute die Heimreise an. Bustransfer nach Arlanda – Flug nach Berlin – Taxi zum Haubtbahnhof – ICE nach Kassel – Mit dem Auto nach Hause. Angekommen stellen wir fest: hier ist es auch schön!

In jedem Fall ist Stockholm eine Reise wert!
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Some more Impressions from Stockholm

Some more Impressions from Stockholm

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You ‚re welcome !

 

 

 

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„our“ Strandsvägen

 

 

 

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blue sky – white clouds – Sweden

 

 

 

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strong connection between nature and steel

 

 

 

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nightly light

 

 

 

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green air

 

 

 

 

 

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everything ist possible – even the bus can swim !

 

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It’s crazy – we’re part of Stockholm’s pride movement

 

 

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nice location – kindly people – great music – we enjoy it!

 

 

 

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Tolerance – Respect – International – good for Europe!